Kath. Kirchengemeinde St. Marien
St.-Magnus-Str. 2
28217 Bremen
Aufgang zur Kirche: Wenn man sich der St. Josef-Kirche von der Strasse nähere, dann muß man einen kleinen Hügel, eine Wurth, hinaufsteigen, um zur Kirche zu kommen. Dieses Grundstück – die höchste Erhebung in Oslebshausen - hatte die Gemeinde St. Josef schon 1922 erworben, um dort eine Kirche zu errichten. Immer schon waren Wurthen Zufluchts- und Schutzorte, das verbindet sich auch mit der Kirche hier. Das Haus Gottes als Zufluchtsort – wie oft sprechen die Psalmen davon, dass der Beter Zuflucht sucht bei Gott, in seinem Haus (z.B. Ps 18,3, Ps 27,1). Und dieses Haus Gottes steht auf dem Berg – dem Berg Zion, zu dem die Völker ziehen und von dem unsere Rettung kommt (Offb 1,17).
Kirche von vorne: Es gibt keinen Kirchturm und der Kirchenbau ist von außen sehr von strengen geometrischen Formen geprägt. Auf dem Vorplatz steht man vor einem im Grundriß quadratischen Gebäude. 4 große dreieckige Giebel weisen in alle 4 Himmelsrichtungen, und sie ruhen auf kompakten rechteckigen Wänden, in denen keine Fenster zu sehen sind.
Dach von unten: Wenn man von oben auf das Dach schauen könnte, schaute man auf eine 4fach aufgefaltete Krone – die Linienführung des Daches lässt ein (griechisches) Kreuz erkennen – und im Anstieg des Daches zu den Giebelspitzen hin kann man sich des Eindrucks eines Zeltes nicht verwehren. Dabei kommt ein Vers aus der Offenbarung des Johannes in den Sinn: „Siehe, das Zelt Gottes unter den Menschen. Er wird bei ihnen wohnen; sie werden sein Volk sein und Gott selbst wird unter ihnen sein als ihr Gott.“ (Offb 21,3). Gottes Zelt auf dem Berg bei uns Menschen – welch ein schönes Motiv für diesen Kirchenbau, der auch für die in alle Welt gesandte Kirche steht. Führt man die Gedanken zur Geometrie des Gebäudes noch etwas weiter, kann man mit den Zahlen 4 und 3 spielen. 4 für das Quadrat als Grundriß, die 4 rechteckigen Wände, die 4 Giebel, die in alle 4 Himmelsrichtungen zeigen; 3 für die Form der Giebel und für die einzelnen Dachflächen, die ebenfalls dreieckig sind. Die 4 steht für die Fülle des Irdischen (4 Jahreszeiten), die 3 für die Fülle des Himmlischen (Dreifaltigkeit). 4 plus 3 stehen für die Fülle des uns von Gott geschenkten Heiles (7 Sakramente, 7 Geistesgaben), 4 mal 3 steht für das ganze Volk Gottes (12 Stämme Israels, 12 Jünger = Apostel für das neue Volk Gottes), dem dieses Heil geschenkt ist. Ein durch und durch sprechender Kirchenbau also
Fensterband hinter Altar: Betritt man die Kirche, kommt man in einen vergleichsweise dunklen Kirchenraum. Das Licht fällt durch ein alle 4 Seiten umfassendes Fensterband aus farblich gestalteten Buntglasfenstern von Günther Radloff in den Innenraum. Weil dieses Fensterband direkt unter der Dachkante verläuft, entsteht ein wenig der Eindruck, als schwebe das Dach auf den Wänden. Ein Eindruck, der auch mit dem Bild des Zeltes korrespondiert.
Detail aus Farbband: Die Fenster wandeln das kalte Licht, das von außen („der Welt“) in das Innere der Kirche („das Heilige“) dringt, um in ein warmes Licht. Dabei sind die Farben scheinbar zufällig angeordnet, verdichten sich jedoch immer in der Spitze des Giebels, werden intensiver und wieder schwächer und mischen sich zum Teil auch miteinander. Dennoch herrscht an der Rückwand über dem Kreuz und dem Altar das Rot vor – es steht vielleicht für Kreuz und Leid Christi, aber auch für die Liebe zu uns, die sich darin ausdrückt. Die anderen Seiten sind bestimmt von blauen Tönen, brauen und erdfarbenen Töne und gelb-goldenen Farbtönen. Formen und Farben werden vom Künstler in der Schwebe gehalten. „Die Phantasie darf mitgehen, soll mitarbeiten, neue Akzente mitdenken, offen bleiben, frei atmen“, hat der Künstler einmal dazu geschrieben.
Altarinsel: In der Kirche wird die Gemeinde halbkreisförmig um den Altar geführt. Die runde Altarinsel, leicht erhöht, ist an der Rückwand angelegt, so dass sich die Gemeinde von drei Seiten um den Altar versammeln kann. Da sich Priester und liturgische Dienste auf ihren Plätzen zwischen Altar und Rückwand befinden, schließen sie den Kreis und rücken den Altar quasi in die Mitte der versammelten Gemeinde. So wird Jesus Christus, den ja der Altar symbolisiert, zum Mittelpunkt.
Tabernakel: Der Ort des Tabernakels korrespondiert mit dem Altar, denn auch er steht auf einer leicht erhöhten Insel vor der Rückwand links von der Altarinsel. So sind der Ort der „aktuellen“ Gegenwart Christi in der Eucharistiefeier und der Ort der „bleibenden“ Gegenwart Christi auch außerhalb der Eucharistiefeier miteinander verbunden.
Altar
Altar, Ambo (welcher am Rand, aber noch auf der Altarinsel steht) und Tabernakel sind in Maria Laach aus Muschelkalk gefertigt worden und erinnern in ihrer Gestaltung an die Dornenkrone (Altar) und an einen Lebensbaum mit Früchten (Tabernakelstele). Das Gitter vor dem Tabernakel ist mit Edelsteinen geschmückt, vielleicht ein Hinweis auf das himmlische Jerusalem.
Taufstein: Rechts von der Altarinsel ist der Taufstein angesiedelt, damit auch die Taufliturgie mit in die Gemeinde einbezogen werden kann. Den bronzenen Deckel schmückt ein Griff in Form eines stilisierten Fisches – dem alten Christussymbol aus der frühen Zeit der Kirche – aber auch heute noch sehr beliebt.
Kreuzgruppe: Steht man in der Mitte der Kirche, wird der Blick von der Kreuzgruppe an der Rückwand angezogen. Sie ist über dem Altar angebracht und ist eine Stiftung eines wohlhabenden Gemeindemitglieds: Jesus, umrahmt von Maria und Johannes. Ein Werk, das um 1600 in Villadolid in Spanien von Gregorio Fernandez geschaffen wurde.
Marienfiguren
Marienfiguren: Neben der Marienfigur in der Kreuzgruppe gibt es eine weitere kleinere Marienfigur ebenfalls an der Rückwand der Kirche neben der Altarinsel. Über ihren Ursprung ist wenig bekannt. Eine dritte Marienfigur ist in der Anbetungskapelle zwischen den beiden Eingangstüren zu finden. Dort steht die Muttergottes mit dem Kind auf dem Arm, mit ihren Füßen zertritt sie den Kopf einer Schlange. An den Wänden findet sich neben einer Kopie der „Schwarzen Madonna“ von Tschenstochau (Die polnische Gemeinde nutzt St. Josef regelmäßig für den Gottesdienst) eine Gedenktafel für die im 2. Weltkrieg gestorbenen Gemeindemitglieder.
Marienfiguren
Josef: Die Statue des Patrons der Kirche, des Hl. Josef, hat seinen Platz ebenfalls in der Anbetungskapelle gegenüber dem Altar gefunden. Sie wurde 1943 vom Münchner Bildhauer Georg Kemper geschaffen. Das Patrozinium des Hl. Josefs für diese Kirche ist auch ein bewußter Hinweis darauf, dass die Gemeinde in den ersten Jahrzehnten sehr von Arbeitern geprägt gewesen ist und in einem Arbeiterstadtteil liegt.
St.-Magnus-Str. 2
28217 Bremen
Telefon:
0421 / 62 00 90 20
Konto:
Sparkasse Bremen, IBAN:
DE20 2905 0101 0001 1771 61